Das Stadtbier hat eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurück reicht. Das typische Bier der Stadt Münster war zu dieser Zeit Grutbier, ein heute fast vergessener Bierstil. Die älteste erhaltene Urkunde, die Hinweise gibt, wie dieses Bier gebraut wurde, ist das Rechnungsbuch des Grutamts von 1480. Diese Akte und auch noch ältere archäologische Funde legen nahe, dass das Grutbier in Münster mit einer Kräutermischung aus Gagel, Wacholder, Kümmel und Hopfen gebraut wurde.
Grut ist die Bezeichnung dieser Kräutermischung, wird aber auch für das Bier und die Einnahmen aus dem Verkauf von Grut verwendet. Die Grut wurde im Gruthaus unter der Aufsicht der Grutherren, der höchsten Finanzbeamten der Stadt, hergestellt und verkauft. Wer brauen wollte, musste Grut verwenden. Diese gab es ausschließlich im Gruthaus an der Grutstegge, heute Gruetgasse, direkt hinter dem Rathaus. Über dieses Monopol wurde jahrhundertelang das Bier indirekt besteuert. Die exakte Mischung der Kräuter war deshalb ein Staatsgeheimnis und wurde nicht in Form eines Braurezepts aufgezeichnet. Sie lässt sich aber aus den Akten und archäologischen Befunden annähernd rekonstruieren.
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